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07.06.2005 neufundland
(© Ute & Vali)

also wir habens doch tatsachlich geschafft und sind losgeseglet!
nein nicht wie geplant am freitag. da konnt das wetter sich brav an den bericht halten, denn der computer begann genau 5 minuten vorm losmachen zu streiken. die manner haben dann stundenlang daran herumgetan und dals sie um 15h letztendlich resignierten und beschlossen fur heute ist es zu spat zum lossegeln hat der plotzlich wieder ganz normal funktioniert und keiner weiss warum. aber was solls, er wollte scheinbar einfach nocht nicht auf die grosse reise gehen und so segelten wir einmal die bucht von sydney hinaus und wieder hinein - nachdem wir schon alles brav sehfest verstaut hatten...
samstag war das wetter dann nicht nah unserem geschmack und bill und connie - zwei amerikaner die ihr boot auch in sydney haben - fragten uns, ob wir nicht zu einem folk-festival mitkommen wollen. und dann sind wir 300km gefahren und haben dann dank giessen uas samtlichen kubeln und 41c$ eintritt beschlossen lieber einfach mittagessen zu gehen und wieder heimzufahren.
aber im auto war es drocken und nett zum quatschen...
und sonntag ging es dann doch tatsachlich los - und die see hatte uns wieder und gleich der atlantik mit seinen wellen und wir waren alle noch nicht seefest. valentin hat es am besten weggesteckt, hannes war etwas grun um die nase, aber ich durfte neptun opfern. weiss nicht, ob ihm das gunstig gestimmt hat...
auf jedenfall verlief die fahrt ereignislos, tag und nacht der wind auf unserer nase. die segel waren nur geheisst, damit das schiff weniger schwankt, ansonsten trieb uns der motor vorwarts und am nachsten vormittag sicher nach wie die bucht auch immer hiess. war nicht ile de morts, dorthin wollten wir zuerst, aber da wir dann dank eifrigens motorens fruher uber die cabbot street waren als gedacht bzw befurchtet beschlossen wir noch ein paar seemeilen nach osten gut zu machen. auf jeden fall eine nette bucht mit kleinem wasserfall, dem wir nach oben folgten zu einer hochebene mit see und massig fleischfressenden pflanzen (fliegentau und wie die noch alle heissen). die hochebene ist alser ganzes eine ziemlich feuchte angelegenheit
und wir sind eindeutig zur falschen zeit hier. die ganzen heidelbeer und preiselbeer straucher uberlegen gerade erst ihre blute, von beer noch keine rede!
am nachsten tag (dienstag), wieder wind auf der nase, motorten wir nach doctors habor. ein echtes harican hole: steile wande rund um kleine bucht am ende einer grosseren. kein direkter blick aufs meer. fur den wetter-weltuntergang hatte es sogar noch eine innerere bucht gegeben, aber die war fur uns schon ziemlich seicht und da sind so viele felsen... die umgebung ist echt spektakular, aber irgendwie brach bei uns die faulheit aus und keiner raffte sich auf, das dingy zu wasser zu lassen und die umgebung aus der nahe zu erkunden.

fur den nachsten tag (mitwoch) stellten wir ein richtiges sight seeing programm zusammen. fruher aufbruch um bei beginnender flut am eingang des grey rivers zu sein und diesem hinein zu fahren. war wie beschrieben: schmal - zumindest relativ, immer noch kein grund zur klaustrophobie, tief (24m) und hohe steile wande (bis 900m). der kleine ort 1 seemaile von der einfahrt fullt das kleine dreieckige flache landstuckchen bis zum letzten quadratmeter aus. ist echt suss. nachster programmpunkt: aviron bay (der wind weiterhin ungebrochen aus sudost und damit genau auf unserer nase, egal was die am wettercanal von southwesterlies prabeln - wobei: dioe duhnung ist ihrer meinung, nur der wind in unseren segeln nicht). die bay ist auch wieder von kolosalen felswanden umgeben. hier weniger bewaldung und dadurch eigentlich noch beeindruckender als grey river. und am bayende: ein traumhafter wasserfall. wahnsinn. das tal geht noch nach norden weiter und ist daher in die richtung offen.
diesmal ging das dingy naturlich ins wasser und jetzt gibt es fotod mit felba vor wasserfall und dafur sind wir auf der gegenuberliegenden seite schon ein stuckerl hinaufgeklettert. war fur mich ein fehler, denn hannes und ich nahmen dann noch die wasserfallseite in angriff - valentin streikte da schon. schaffte zwei drittel, dann ging mir die kondi aus. die steigung war ein wahnsinn, aber die kleinen busche gaben echt tollen halt. hannes kam ganz hinauf und berichtete dann von hochland mit see und zeigte schone fotos - neid. vor allem, weil ich mich beim abstieg gleicht dreimal verging und hannes vollig selbstverstandlich die kurzeste rute runtertrabte. und die moral der geschicht: ofter hange hinaufkklettern, um mehr ubung zu kriegen! valentin ist daweil von den gelsen die auch hannes und mich qualten von seinem sitzplatz am strand in die flucht geschlagen worden und drehte mit dem dingy kreise, um sie abzuhangen. redlich mude und verschwitzt ging es zuruck zum boot. hannes hangte das badetermometer ins wasser. es zeigte ganze 15 grad und er sprang tatsachlich kurz hinein. br.
und dann wurde es langsam dunkel und der wind tat das unerhorte: er drehte auf nord und begann so richtig bohig durch tal zu blasen und drehte die felba sammt ankerkette auf die andere seite und schaffte es schleisslich - gab einfach nicht auf - den anker auszubrechen und uber den grund zu schleifen. nachdem wir schon vorher beschlossen hatten - bzw die manner schon vorher beschlossen hatten, ich halt mich da als laie lieber raus, dass sie nicht im dunkeln durch die gegend tuckern wollen bliebt uns nur noch aus und neu einankern. am ende der ankerkette, die wir einholten fanden wir allerdings zuerst keinen anker sondern 1 kubikmeter algen, gut gepackt und verknotet. brauchte, bis wir den los hatten und dann doch noch auf den anker darunter bzw darin stiessen. daweil hielt hannes das schiff mit dem motor an der stelle. und dann ging es ans einankern, nur wir triben drotz motor nach hinten anstatt nach vorne zu fahren. also mehr gas, gieb ihm und rein den anker. diesmal in 8 statt 10 metern. haben beim dingin gesehen, dass da im flachen auch weniger pflanzen zu sein scheinen.
als der anker wieder drinnen war begann das warten: wird er halten oder nochmal das selbe. die manner beschlossen ankerwacht zu halten und ich viel ins bett, um fur meine schicht mehr oder weniger fitt zu sein. als ich um 5h in der fruh aufwachte war es schon deutlich ruhiger. das echolot zeigte 6-8 meter wasser unter uns, die ufer waren noch in der selben entfernunng und stellung und am gps hatte der punkt, der unser schiff darstellt sich auch nicht bewegt und valentin schlief friedlich im kokpit. also ging auch ich wieder schlafen. valentin sagte dann beim fruhstuck, dass er bis um 4h wache gehalten hat, bis der wind nachliess und er sicher war, dass jetzt alles im grunen bereich ist. beim ausankern am spaten vormittag war dann keine einzige alge am anker...
wir hatten fur den tag nur eine kurze strecke von knapp 10 seemeilen nach francois am programm. der himmel war immer noch bewolkt - ach ja: am vortag hat es zugezogen und am abend mit dem drehen des windes kurz genieselt - und der wind war wieder auf unserer nase. jetzt hatten wir nichts dagegen gehabt, wenn er aus norden kommmt...
tja und hier scheint wieder die sonne. der ort liegt am hang einer kleinen bucht, die hauser mit stegen verbunden und teilweise bezaubernd bunt. wie sagt valentin: wenn hier die sonne scheint ist es wunderschon. uber den rest sei schweigen gelegt oder so..
morgen geht es nach fortune. dort ist der zoll und angeblich auch jemand, der sich mit radars auskennt. das radar hat namlich auch tupischeweise den gestrigen abend dazu erwahlt nicht mehr zu funktionieren. ja und dann setzen wir vieleicht kurz einmal nach frankreich uber auf einen tag, wenn die zollbestimmungen nicht zu kompliziert sind. das geht hier ganz leicht. st. pierre und miquelon liegen gleich nebenan und sind franzosisches staatsgebiet.
und der wetterbericht im internet sagt sudwest bis westwinde voraus. mal schaun was dann auf der felba weht. 22 segelmeilen sind traurig wenig bei den meilen die wir schon abgespuhlt haben!
also das wars und jetzt werden wir den ort noch etwas erkunden und im laden schoppen gehen und versuchen das land festzuhalten, damit es aufhort zu schwanken. denn am meer geht es meinen magen immer besser und mein apetit muss nicht mehr bis zur nachsten bucht warten um sich zu melden, aber dafur wird das festland immer weniger ruhig, wenn ich es besteige...

also bis zum nachsten mal
ute&valentin+hannes